Wednesday 20 May 2009

auf dem Weg nach Nirgendwo

San Antonio, morgens um 6, der erste Telefonanruf eines Kunden. Hoffentlich geht das nicht so weiter...

Fuer heute ist die Fahrt zu Dan, unserem ersten mehr oder weniger Kunden in den USA angesagt, aber bevor wir uns auf den Weg machen, haben wir uns noch San Antonio bei Tag angesehen und natuerlich auch The Alamo!

Zu Fuss haben wir uns auf den Weg durch San Antonio gemacht. Vorbei an der Kathedrale, dem schicken Gerichtsgebaeude und dann nochmal am "DisneyLand" Fluss entlang, wo wir uns ein sehr nettes Fruehstueck gegoennt haben. Frisch gestaerkt haben wir uns dann auf eine Tour durch The Alamo begeben, bevor es dann den Highway 90 entlang immer nach Westen durch Texas ging.
Nach anfaenglichen Navigationsschwierigkeiten (wie gesagt, wir haben unser iPhone zum Navigieren...) ging es hunderte von Meilen auf besagtem Highway 90 durch Texas und das ohne viele Kurven......
Mit maximal 75 Meilen pro Stunde, immer geradeaus in einer unglaublichen Landschaft - denn zum einen ist es gruen in Teilen von texas und zum anderen regent es dort sogar!!!!!! Kein Scherz.

Immer weiter geradeaus durch verlassene und halb vergessene Orte, direkt am Rande der mexikanischen Grenze, dem Rio Grande folgend ging es geradeaus. Kurven sind die Ausnahme.
Immer ofter trafen wir auf die Border Patrol, die Grenzpolizei und an einem der vielen Checkpoints mussten wir sogar unsere paesse vorzeigen obwohl wir A) noch in den USA waren, B) die Grenze einige Meilen weit weg war und C) wir gar nicht vorhatten nach Mexiko zu fahren. 2 Europaer in einem Auto aus Louisiana in den USA in der Naehe der mexikanischen Grenze..... da muss man erstmal kontrollieren....

Einer der Meilensteine an diesem Tag war Marathon, in Marathon mussten wir dann noch abbiegen! und nach Alpine fahren. Alpine hat eine Einwohnerzahl von 5789 und liegt angeblich am Rande der texanischen Alpen.....
Wir haben von hier noh schnell bei Dan angerufen, um ihm mitzuteilen das wir in ungefaehr 80 Meilen da sind..... Waehrend wir noch in Alpine waren haben wir dann noch schnell ein paar Heringe gekauft (denn die brauchte Dan noch). Heringe ist aber eigentlich uebertrieben, die Dinger waren uebergrosse Naegel... aber Improvisation ist alles (und es sollte noch schlimmer kommen...)

Weiter auf einer endlos langen Strasse durch den Wilden Westen. Das einzige was hier noch fehlte waren Winnetou und Old Shatterhand. Es sah wirklich so aus wie in den Filmen!
Immer weiter geradeaus (obwohl es hier dann doch ein paar Kurven und noch viel mehr Border Patrols gab) folgten wir der Strasse in Richtung Big Bend Nationalpark.

Links abbiegen, (noch ist die Strasse asphaltiert) und nach 6.2 Meilen geht es rechts auf einer Schotterpiste entlang. Das war nicht zu viel versprochen, denn eine Schotterpiste war es. Huegel rauf und runter, eine Kurve nach der naechsten (der arme Mietwagen) ging es immer weiter ins Nichts. Und Nichts trifft es ganz gut.
Es gibt hier weder Strom, noch Wasser, noch Abwasser.
Die Leute die hier draussen leben, leben absolut back to basics.
Dan's Haus liegt auf einem kleinen Huegel (was nicht schwer ist, denn davon gibt es ausreichend) und ist ein traditionalles Adobe Haus aus Matsche gebaut. Bilder sprechen mehr als tausend Worte.....

Das Haus besteht aus einem Raum der Kueche, Buero und Wohnzimmer ist. Auf der Gallerie unter dem Dach ist ein offenes Schlafzimmer und am Ende des Hauses ist ein leerer Raum der als Badezimmer genutzt wird, jedoch keines ist - im klassischen Sinne.
Ein Eimer mit Klobrille ist das Klo und Wasser kommt aus dem Regenwasserbehaelter (denn hier in der Wueste kann es ganz schoen regnen!)
Back to basics :-)

Dan wohnt zusammen mit Derek und die beiden bauen gerade den Wandervogel Adventure Store auf. Mit den beiden leben dort noch Otto - ein Riesenschnauzer und Sadie eine 7 Wochen alte Terrierdame.

Da es an diesem Ort auch keine Zeit gibt (das ist da einfach vollkommen unwichtig wieviel Uhr es ist), haben wir viel geredet und am Ende natuerlich auch unsere Kohte aufgebaut, denn das war unser Schlafzimmer. Wir hatten auch unser eigenes Eimerklo, aber da der Ausblick so wahnsinnig war, haben wir es genossen hinter der Kohte und vor einer atemberaubenden Landschaft unsere Geschaefte zu verrichten.

Auf Isomatten die nichts weiter als 4mm Moosgummi waren haben wir es uns dann auf dem warmen Steinboden "gemuetlich" gemacht

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